Zürich: diaphanes 2012, 96 Seiten
Im zweiten Teil von ›Streifen und Glätten‹ geht es zunächst um das kulturelle Feld, das in den letzten Jahrzehnten unter dem Zeichen der »creative industries« neu geordnet wurde. KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen fungierten dabei als Vorhut der postfordistischen Ausbeutung von Affekten, Kommunikation und Kreativität. Der neoliberale »industrial turn« bringt eine Deterritorialisierung der Zeitregime, mit der nun die ganze Zeit der postindustriellen Subjekte in Wert gesetzt wird. Dieser dienstbaren Deterritorialisierung der Zeit setzt Gerald Raunig eine ganz andere Form der Industrie entgegen: eine ungefügige »Industriosität«, die Hand in Hand geht mit einer selbstbestimmten Reterritorialisierung von Zeit und Raum. In den Besetzungsbewegungen des Jahres 2011 – von der Kasbah in Tunis und dem Tahrir-Platz in Kairo über die M-15 Bewegung in Spanien und die Besetzungen des Rothschild-Boulevard in Tel Aviv bis zur occupy-Bewegung des Herbst 2011 – äußert sich diese Wiederaneignung der Zeit als zentraler Aspekt der Entwicklung neuer Organisations- und Lebensformen. Antonio Negri: Gegengesang (Nachwort zur italienischen Ausgabe)
Christian Werthschulte, Gegen die Zeit Oskar Lubin, Der Anti-Itchy Kunst und Revolution. Gerald Raunig im Gespräch mit Norbert Lang Creative City - oder: Ich kann mir nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden Clemens Apprich in: kulturrisse 2/2012 Pascal Jurt in: konkret 9/2012
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